Allgemein Aus dem Landesvorstand Landesparteitag

Mein erster Piratenparteitag

BEITRAG VON LORENA MAY

Für die, die mich noch nicht kennen: Ich bin Lorena May und 17, außerdem recht engagierte Piratin und Schülerin. Am vergangenen Sonntag besuchte ich meine erste Landesmitgliederversammlung in Rheinland-Pfalz, meinem Heimatland, und konnte zum ersten Mal viele Piraten (es waren 27 akkreditierte Mitglieder) an einem Ort zusammenarbeiten sehen. Natürlich besuchten auch einige Gäste die Versammlung. Um circa 9:30 Uhr traf ich nach einer etwa zweistündigen Fahrt im Bauern und Winzerverband in Koblenz ein und wurde sofort sehr warm in Empfang genommen: „Hey, du bist doch Lory. Finde es super was du so alles in der Bundespresse machst!“. Das hat mich sehr gefreut. 

Nach meiner Akkreditierung (so nennt man das, wenn überprüft wird, ob man Mitglied ist um einen Stimmzettel zu bekommen) konnte ich noch einige interessante Gespräche mit Piraten führen, die ich entweder bereits kannte, oder nur unter einem Nickname, oder noch gar nicht. Nachdem die meisten eingetroffen waren, nahmen alle Platz und lauschten der Empfangsrede von Marie. Dann wurde das Parteitagspräsidium gewählt. Die später darauf folgenden Vorstellungen des vergangenen Vorstands fand ich besonders interessant, da aus den Berichten der fünf Vorstände einerseits die Misslage der Piraten in weiten Teilen der Pfalz ganz deutlich wurde, andererseits ergaben sich auch viele neue Wege und Chancen, die die Piratenpartei im nächsten Jahr angehen könnte.

Hier fand eine kurze Raucherpause statt, in der ich wieder mit vielen Piraten live reden konnte. Besonders hat es mich gefreut, Borys Sobieski (stellvertretender Generalsekretär im Bundesverband), der vor einiger Zeit mein Praktikum betreut hat, wieder zu sprechen oder endlich mal den mysteriösen @pr02 (Daniel Mönch, politischer Geschäftsführer im Bundesverband) kennenzulernen, der mir bisher nur auf Mumblesitzungen begegnet war. Mit dabei war auch der stellvertretende politische Geschäftsführer Sascha Ruschel aus dem Bundesverband und die drei kommunalen Mandatsträger Maurice Conrad, Sebastian Hochwarth und Heinz Zell.

Dann wurde der Vorstand gewählt. Obwohl die Wahlen an sich eigentlich an sich nicht sehr spektakulär waren und lange dauerten, sorgte der Humor einiger für ein kurzweiliges und angenehmes Klima. Die Wahl ergab, dass derselbe Vorstand ein weiteres Jahr antreten würde. Nun wurde es für mich besonders spannend, da die Versammlung der Meinung war, diesmal auch Vorstandsbeisitzer ins neue Jahr zu schicken, woraufhin sich vier jüngere Mitglieder fanden, die sich zur Wahl stellen sollten: Maurice Conrad, Celine Sommer, Joshua Piorr und ich. Natürlich wurden wir sofort nacheinander nach vorne gerufen, um uns einem Kandidatengrillen zu stellen, in dem jeder zahlreiche Fragen zu seiner Person und seiner Absicht gestellt bekam.

Endlich wurde die von vielen ersehnte Mittagspause mit Pizza eingeleitet.

Als alle gegessen hatten, fanden die Wahlen zum Vorstandsbeisitz statt. Sehr erfreut hat mich dann das Ergebnis: Alle vier wurden letztendlich in den Vorstand aufgenommen, und was ich total motivierend fand war, dass ich einstimmmig gewählt wurde. Da konnte ich nur noch grinsen. Nach einem kurzen Gruppenfoto vom neuen Vorstandsteam und den Wiederwahlen der Kassenprüfer kam der letzte Teil: Die Abstimmung über verschiedene thematische Anträge. DIe Phase war besonders ermüdend, da die Diskussionen lang waren und die meisten ja schon seit 10 Uhr morgens, also fast sieben Stunden da waren. Trotzdem blieb die Gruppe insgesamt produktiv und biss die Zähne zusammen, sodass der Dialog zwischen den unterschiedlichen Meinungen lebendig blieb und die Ergebnisse produktiv waren.

Um 18:03 Uhr wurde die Versammlung aufgelöst. Mitgenommen habe ich die neu geknüpften Kontakte und die neue Verantwortung, die mir jetzt als Vorstandsmitglied zu Teil wird. Insgesamt möchte ich damit auch alle anderen Piraten, die am Sonntag nicht da waren, dazu aufmuntern, das nächste mal vielleicht doch dabei zu sein. Es mag schön sein, online gut arbeiten zu können. Aber seine Parteimitstreiter und versierte Piraten live zu erleben und Kontakte auszutauschen ist ein viel bereichernderes Gefühl.