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Piraten aus RLP besichtigten den Regierungsbunker

Gruppenfoto
Foto: Markus Kottenhan

Am letzten Samstagnachmittag besuchten Piraten aus Rheinland-Pfalz das Museum des Regierungsbunkers im Ahrtal.
Auf einer fast zweieinhalb Stunden dauernden Besichtigung führte die Reise nicht nur in die Zeit des Kalten Krieges zurück. Politische Denk- und Handlungsweise unserer Volksvertreter von Konrad Adenauer bis zum Altkanzler Kohl standen bei diesem Rundgang im Vordergrund. Was war der Auslöser zum Bau des einst teuersten Bauprojektes der Bundesrepublik Deutschlands und wie konnte die Anlage vor der eigenen Bevölkerung jahrzehntelang geheim gehalten werden? Wie wurden die Geldmittel ohne parlamentarische Aussprache und Abstimmung bewilligt? Und glaubten die damals politisch Verantwortlichen allen Ernstes, sie könnten einen atomaren Weltkrieg führen und überleben? Schon während der Bauphase zu Beginn der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts entsprach die Anlage nicht mehr den Anforderungen eines atomaren Krieges, denn der Schutz war nur für die Sprengkraft einer Hiroshima-Atombombe ausgelegt. Auf die Frage, ob der Bunker heute noch eine Zivilschutzaufgabe in einem Kriegsfall ausüben könnte, wurde nur kurz auf die modernen Präzisionswaffen hingewiesen, die Teile der Anlage heute 300 Meter tief in den Boden sprengen könnten.

Es war damals fünf vor zwölf für unsere bekannte Zivilisation. Bewusst sind alle Uhren im Museum um diese Zeit stehen

Im Bunker
Foto: Dr. Jutta Hagedorn

geblieben. Für Dr. Gernot Reipen, Koordinator des Piratenstammtisches in Bad Neuenahr und Organisator dieser Besichtigung, begann der Fall des Eisernen Vorhangs mit der Friedensbewegung und ihren Demonstrationen im Westen und mit dem Ausruf „Wir sind das Volk!“ im Osten. Dieser friedliche „Volksaufstand“ hat ohne Zweifel dazu betragen, dass die Zeit des Kalten Krieges überwunden werden konnte. Aber noch immer, dreiundzwanzig Jahre nach dem Fall der Mauer, werden in Deutschland Atomwaffen, auch in Rheinland-Pfalz gelagert. Wir Bürger und Bürgerinnen sind auch weiterhin gefordert unseren politischen Willen unseren Volksvertretern klar und unmissverständlich kundzutun. „Alle Macht des Staates geht vom Volke aus“, so lautet Artikel 20 des Grundgesetzes. Diesen Artikel neu zu beleben und mit Inhalt zu füllen, ist eine Aufgabe der Piratenpartei Deutschland.