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Wissenschaftler wehren sich gegen überhöhte Publikationsgebühren – Piratenpartei fordert Open Access

Die Piratenpartei Deutschland begrüßt den Schritt der Fakultät für Mathematik der Technischen Universität München, alle abonnierten Zeitschriften des Elsevier-Verlages ab 2013 abzubestellen. Auch die Harvard Universität fordert ihre Wissenschaftler auf, in OpenAccess-Journalen zu veröffentlichen. Damit schließen sie sich dem Protest von über 11.000 Wissenschaftlern gegen überhöhte Publikationsgebühren öffentlich finanzierter Werke an.

Dass wir erst die Forschung in öffentlichen Einrichtungen und die Publikation der Forschungsergebnisse finanzieren, dann aber teure Abonnements abschließen müssen, damit andere Wissenschaftler die Veröffentlichungen auch lesen können, ist geradezu absurd«, erläutert Bernd Schlömer, Vorsitzender der Piratenpartei Deutschland. »Es muss endlich damit aufgehört werden, den Zugang zu Wissen ohne jegliche Notwendigkeit zu verteuern und zu verknappen. Das Open-Access-Prinzip soll so schnell wie möglich ein zentrales Kriterium bei der Vergabe öffentlicher Fördermittel werden!

Viele der bei Elsevier veröffentlichten Forschungsergebnisse stammen von Wissenschaftlern, die von Steuergeldern bezahlt werden. Diese werden anschließend von ebenfalls in der Regel steuerfinanzierten Wissenschaftlern im Rahmen des so genannten Peer-Review-Prozessesfachlich geprüft. Die Piratenpartei fordert deshalb das Recht für die Bürger als mittelbare Auftraggeber, öffentlich finanzierte Inhalte nach Belieben abzurufen, zu verwenden und weiterzugeben (Open Commons).

Die Piratenpartei wendet sich klar gegen Geheimniskrämerei, Abschottung und falsch verstandenes Konkurrenzdenken innerhalb des öffentlichen Sektors. Transparenz und freier Zugang zu öffentlichem Wissen kann diesen Bereich deutlich effizienter und nachvollziehbarer machen.

Langfristig soll ein öffentlich zugängliches Bürgerinformationsportal geschaffen werden.Behörden und andere Institutionen sollen dort ihre öffentlichen Daten einstellen bzw. die eigenen Datenbanken an das Portal anbinden. Das System muss darüber hinaus umfangreiche Kategorisierungs-, Such- und Exportfunktionen sowie geeignete Programmierschnittstellen für automatisierte Anfragen bieten.