Silvan Stein

Silvan Stein

Listenplatz 7 zur Bundestagswahl 2021

Beruf/Tätigkeit:

Student der Sozioinformatik

Politisches Profil:

  • Seit 2009 Pirat mit verschiedenen Aufgaben
  • Seit 2015 verschiedenes aktives Engagement im Bereich der Studierendenschaft der TU Kaiserslautern. Aktuell Mitglied des Studierendenparlaments und des Verwaltungsrats des Studierendenwerks.

Weitergehendes Engagement:

  • Freifunker mit Herz und Seele, u.a. auch im Bereich der Flüchtlingshilfe
  • Mitbegründer von Lautern-hilft

Wieso bin ich Pirat?

Ich bin 2009 bei den Piraten im Rahmen der Deutschlandweiten „Zensursulaproteste“ eingetreten. Die immer weiterführende Salamitaktik rund um die Einschränkung der Freiheitrechte und des Datenschutzes gepaart mit einer leicht arroganten Unfähigkeit die Anforderungen an eine moderne Gesellschaft zu erkennen brachte mich in die Arme der Piraten. Das angenehme Arbeitsklima, das Willkommenfühlen und die sehr tiefgehenden Gespräche wären damals der Grund weswegen ich zuerst nur zuschaute (quasi ab Gründung), später dann mitredete und schlussendlich anheuerte. Auch heute noch erinnere ich mich an viele tolle Anekdoten, angefangen vom „Zusammenflicken von Servern“ nachdem die Tagesschau uns überraschend erwähnte und gleichzeitig der damalige Hoster Die Gigabit-Geschwindigkeit auf 10 Mbit/s beschränkte da das Trafficvolumen für den Monat aufgebraucht war – eine Freischaltung war nur über die Hotline möglich und die war im Wochenende (oder zumindest Feierabend). Wir bekamen es gefixt – wie so oft.

Jetzt schreiben wir das Jahr 2021. Zwar gibt es inzwischen ein bisschen mehr „Neuland“ (wie Merkel 2013 freimütig mitteilte), die strukturellen Probleme sind jedoch immernoch nicht gelöst. Wir sind mitten in einer Pandemie und anstatt festzustellen dass „kurzfristig Glasfaser“ nicht so einfach möglich ist (und gerade **während** einer Pandemie eventuell nicht das WLAN **IN** den Schulen das vordringendste Problem ist) sehen wir jede Menge Aktionismus. Angeblich ist der Datenschutz an kaputtem Homeschooling und schleppender Pandemiebekämpfung schuld – dabei bedeutet Datenschutz eigentlich nur das sich vorab Gedanken gemacht werden sollte welche Daten, wofür erhoben werden.

Einige Forderungen und Ziele als Kandidat

Neben dem Programm zur Landtagswahl sind meine persönlichen Schwerpunktgebiete

  • Einsatz von Software mit Datenschutzschwerpunkt, idealerweise dezentral
    Im öffentlichen Bereich eingesetzte und mit öffentlichen Geldern beschaffte Software sollte wo immer möglich zum einen Open-Source (also mit einsehbarem Quellcode), dezentral (um eine zentrale Störung zu vermeiden) wobei eine datensparsame und -freundliche Umsetzung mitgedacht wird.
  • Unterstützung und Schaffung von offenen Infrastruktur wie z.B. Freifunk und LoraWAN
    dezentrale, offene Netze wie z.B. Freifunk und LoraWAN
  • Mit dem Fortschritt automatisierter Entscheidungsfindung (umgangssprachlich auch schwacher „Künstliche Intelligenz“) stehen wir aktuell mitten in Entscheidungen die die nächsten Jahrzehnte zentral beeinflussen werden. Hierbei ist es wichtig sowohl soziale, als auch Datenschutzaspekte nicht einfach aufzugeben sondern in die Konzepte einzuarbeiten um „AI made in RLP/D/EU“ so zu gestalten (und zu fördern) das es passende Gegenkonzepte zu „AI made in Silicon Valley“ oder „AI made in China“ gibt.
  • die Stärkung des akademischen Mittelbaus
    Das Wissenschaftszeitgesetz schwächt meines Erachtens sowohl Forschung als auch Lehre zumindest an den Universitäten. Bei den Hochschulen gehe ich nicht davon aus dass es deutlich besser laufen wird. Hier Bedarf es Korrekturen um von einer outputbasierten Leistungsbewertung hin zu einer Förderung qualitativ hochwertiger Arbeit zu kommen – und dabei auch längerfristige Ziele verfolgen zu können. (Nicht nur) In diesem Zusammenhang ist auch eine bessere Grundfinanzierung von Forschung & Bildung ein Thema. Gerade im Nachgang der Pandemie darf hier nicht der Rotstift angesetzt werden.
  • Besser Ausstattung der Studierendenwerke
    Im letzten Jahrzehnt wurde auch an den Studierendenwerken gespart. Die Landeszuschüsse werden, trotz steigender Kosten, immer weiter gekürzt wodurch Studis immer höhere Kosten schultern müssen. Ob und wann Mittel in welcher Höhe kommen ist immer wieder eine Zitterpartie. Hier Bedarf es einer langfristig planbaren und besseren Ausstattung.
  • Förderung des sozialen Wohnungsbaus – nicht nur aber gerade auch für Studierende
    Gerade in Studistädten kann auch studentischer Wohnraum, neben dem ebenfalls notwendigen sozialen Wohnungsbau, zur Etablierung einer Preisuntergrenze dienen. Hierfür ist es jedoch notwendig den Studierendenwerken passende Rahmenbedingungen zu ermöglichen – beispielsweise durch zur Verfügung gestellte Landesflächen.
  • Landesweites Semesterticket
    Seit vielen Jahren wird ein landesweites Semesterticket in Aussicht gestellt. Es wird Zeit! Zwar ist das eigentliche Ziel ein fahrscheinloser ÖPNV (wirklich kostenlos wie andere meinen gibt es den m.E. entweder „Nicht“ oder „Katastrophal ausgestattet“) – jedoch kann hier ein landesweites Semesterticket (gerne auch zusammen mit dem Saarland) eine tragfähige Übergangslösung sein.
  • Umweltschutz
  • Wissenschaftszeitgesetz